Cybermobbing

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Tag

CYBER-MOBBING – Was ist das?

Mobbing ist das absichtliche und über einen längeren Zeitraum anhaltende Beleidigen, Bedrohen, Bloßstellen, Belästigen, Anpöbeln, Fertig machen, Tyrannisieren (=bullying) oder Ausgrenzen anderer über digitale Medien. Cyber-Mobbing findet vor allem im Internet (Soziale Netzwerke, Chats, Messenger, E-Mails …) oder per Handy (SMS, lästige Anrufe, Handyfotos und -videos …) statt. Die Attacken gehen in der Regel von Personen aus dem eigenen Umfeld aus. Die Besonderheit von Cyber-Mobbing ist, dass es 24 Stunden am Tag möglich ist, über das Internet ein breites Publikum erreicht und die Täter*innen (scheinbar) anonym agieren. Cyber-Mobbing ist mehr als ein dummer Streich und ist sogar strafbar: Es gibt ein eigenes Gesetz, den Paragraph 107c „Fortgesetzte Belästigung im Wege einer Telekommunikation oder eines Computersystems“, der Cyber-Mobbing strafbar macht. Umgangssprachlich wird das Gesetz, das im Strafgesetzbuch zu finden ist, auch „Cyber-Mobbing Paragraph“ genannt. Ausführliche Informationen zu dem Paragraphen findest du hier. Hinzu kommt noch, dass Stalking (also die beharrliche Verfolgung einer Person) in Österreich seit 2006 strafbar ist. Das gilt auch für die „virtuelle“ Welt. Außerdem kann Cyber-Mobbing auch als Beleidigung, Verleumdung, üble Nachrede, als Kreditschädigung oder Nötigung strafbar sein. Und wenn es sich z.B. um pornographische Aufnahmen von unter 18-Jährigen handelt, die veröffentlicht werden, ist das als Kinderpornographie strafbar (siehe Sexting)! Zivilrechtlich können außerdem Recht am eigenen Bild und andere Urheberrechte betroffen sein.

 

 

 

 

 

 

TIPPS & Tricks

Wie kann ich mich gegen Cyber-Mobbing wehren? Vorbeugen!
  • Schütze deine Privatsphäre! Sei vorsichtig, welche Angaben du im Internet machst. Deine persönlichen Daten (E-Mail-Adresse, Wohnadresse, Handynummer oder private Fotos) könnten von anderen gegen dich verwendet werden.
  • Kenne deine Rechte! Wenn du es nicht erlaubst, darf niemand Fotos von dir ins Internet stellen, die dich bloßstellen.
  • Vertraue dir! Wichtig ist, dass du an dich selbst glaubst. Lass nicht zu, dass andere versuchen dich oder jemand anderen fertig zu machen und mach auch du niemand anderen fertig!
  • Melde Probleme! Nimm Belästigungen nicht einfach hin, sondern informiere umgehend die Betreiber der Website. Belästigungen, die illegal sein könnten, solltest du den Behörden melden.
  • Unterstütze Betroffene! Wenn du mitbekommst, dass jemand anderer per Handy oder Internet gemobbt wird, dann schau nicht weg, sondern hilf ihm/ihr und melde den Vorfall.
Was tun, wenn ich betroffen bin?
  • Hab keine Selbstzweifel! Du bist okay so wie du bist – an dir ist nichts falsch!
  • Sperre und blockiere die, die dich belästigen!
  • Antworte nicht! Reagiere nicht auf Nachrichten, durch die du dich belästigst fühlst! Genau das wollen die TäterInnen oft.
  • Sichere Beweise (z.B. mit Screenshots)! Damit kannst du anderen zeigen, was passiert ist. Und der/die TäterIn kann leichter gefunden und zur Rechenschaft gezogen werden.
  • Rede darüber! Z.B. mit 147 Rat auf Draht.

 

 

ÜBUNG: Rollenspiel

Es werden fünf Stühle nebeneinander aufgestellt. Dann teilst du an jede*n Teilnehmer*in eine rote, eine gelbe und eine grüne Karte aus und zeigst dann den Filmclip Let’s fight it together bis zu der Stelle, an der die Mutter Joe’s Video sieht. Nach dem Film bittest du die Teilnehmer*innen, anhand der Karten ihre momentane Stimmung nach dem Film zu zeigen (rot=schlecht, gelb=mittel/ok, grün=gut).

Frag die Teilnehmer*innen dann, welche Personen im Film eine Rolle spielten. Danach werden die Rollen (Joe, Mitschüler*innen, Lehrerin 1, Lehrerin 2, Mutter) auf Zettel geschrieben und auf die fünf Stühle gelegt. Erkläre, dass nun einige Teilnehmer*innen nacheinander eine der Rollen einnehmen sollen, indem sie sich auf den entsprechenden Stuhl setzen und sich in die Lage der Person (Mutter, Joe etc.) versetzen. Dabei ist immer nur ein Stuhl gleichzeitig besetzt.

Du stellst der Person nacheinander folgende Fragen:

1. Was denkst du dir gerade?

2. Was fühlst du?

3. Was wünschst du dir?

4. Wie kann man diesen Wunsch erfüllen?

Dabei kannst du bzw. können die anderen Teilnehmer*innen auch nachfragen. Wenn eine Person fertig ist, kann jemand anderer eine andere Rolle einnehmen.

 

 

 

Quellen:

www.saferinternet.at

www.ewi-psy.fu-berlin.de

www.rataufdraht.at

Schulze-Krumpholz et. al. (2012): Medienhelden: Unterrichtsmanual zur Förderung von Medienkompetenz und Prävention von Cybermobbing. Reinhardt-Verlag.